Obstkonservierung
Obst wie zu Großmutters Zeiten
Früchte sind lecker, aber eben auch leicht verderblich. Nur zu schnell sind sie überreif. Damit sie sich länger halten und ihre Eigenschaften wie Nährstoffe und Geschmack bewahren, werden sie gemeinhin zu Konfitüre oder Marmelade oder auch Obstsaft verarbeitet. Eine andere, noch bessere Verwendungsmöglichkeit ist die Herstellung von Obstlikör oder Rumtöpfen durch die bloße Kombination verschiedenster Zutaten mit Rum.
Lebensmittelzubereitung geschieht nach allen Regeln der Kunst. Jeder kennt die antiseptische Wirkung von Alkohol und weiß, daß er zu rascher Zersetzung von Obst, dessen Originalzustand möglichst lange erhalten werden soll, vorbeugt. Dies gelingt aber nur unter Verwendung sauberen und sterilisierten Arbeitszeugs und frischer Lebensmittel. Damit Rumtöpfe wirklich gelingen, müssen bei der Herstellung bestimmte Schritte befolgt und die Zutaten in ausgewogenen Mengen verwendet werden. Ein Fehler bei der Zubereitung kann über Erfolg und Mißerfolg des Rezepts entscheiden und die Konserve früher verderben lassen als erwartet. Bestimmte Zubereitungen mit weniger Alkohol beispielsweise halten sich im Kühlschrank nur 2 bis 3 Tage, darunter Punsch und bestimmte Früchte in Alkohol. Schließlich und endlich besteht die Herstellung von Früchten in Alkohol gemeinhin aus zwei Phasen: die Vorbereitung der Früchte und die Mazeration.
Obst und seine Vorbereitung
Obst mit Zucker und Rum im Glas oder in der Flasche präsentiert, ist ein echtes Erlebnis für die Geschmackssinne. Am besten geeignet ist süßes Obst mit besonders viel Fruchtfleisch, z. B. die Kakifrucht, Pflaume und Zwetschge, Aprikose, Pfirsich, Kirsche und kleinere Früchte wie Mirabelle, Johannisbeere, Himbeere, Erdbeere. Bei der Punschherstellung werden oft Orangen und Zitronen genannt. Früchte wie Pflaumen und Mirabellen fließen gern in die Branntweinherstellung ein. Welches Obst man auf dem Markt findet oder aus dem eigenen Obstgarten holt, der Experimentierfreudigkeit sind keine Grenzen gesetzt und die Zubereitung ist simpel.
Vor seiner Verwendung ist Obst grundsätzlich zu waschen und sorgfältig zu entstielen, zu entkernen, zu entsteinen. Zur Weiterverarbeitung gelangt nur das geschälte Fruchtfleisch. Die Zubereitung kann auf zweierlei Weise erfolgen: durch Aufkochen oder Verwendung im Rohzustand. Kaki-Likör zum Beispiel wird aus der rohen Frucht zubereitet. Es genügt, das geleeartige Fruchtfleisch nach Entfernung der Kerne kleinzuschneiden und mit Alkohol zu fluten. Kirschen und Mirabellen dagegen sind besser aufzukochen oder sollten in kochendem Wasser ziehen, damit sie nicht gären.
Mischung und Mazeration
Sind die Vorarbeiten abgeschlossen, werden die Früchte mit Zutaten wie Zucker, Vanille und Zimt gemischt und in Gläser abgefüllt. Zum Schluß wird Alkohol dazu gegeben. Gemischt werden die Zutaten am besten in einer großen Schüssel aus Edelstahl oder in einem anderen Behältnis. Für 3,3 kg Kirschen in Rum braucht man ca. 870 g Zucker und 330 ml braunen Rum. Bei einem Dutzend Gläser errechnet sich so ein Alkoholvolumen von etwa 2 Eßlöffel je Glas. Für 1,5 kg Mirabellen oder gelbe Pflaumen rechnet man 750 g Zucker und 1,5 l Alkohol. Man kann die Mirabellen mit Kräuteralkohol parfümieren, dann ist die Alkoholmenge abhängig von der Menge der übrigen Zutaten. Vor dem Verzehr muß man mindestens einen Monat der Mazeration einrechnen. Gläser oder Flaschen von Zeit zu Zeit umdrehen oder schütteln, damit sich der Inhalt gut mischt. So in Alkohol eingelegte Früchte lagern sich an einem dunklen und kühlen Ort problemlos über Monate. An der Glasoberfläche sichtbar werdende Schimmelflecken entfernen, mit etwas Alkohol auffüllen und das Glas bzw. die Flasche erneut fest verschließen. Die Sterilisation durch 10- bis 15-minütiges Eintauchen in kochendes Wasser ist ebenfalls möglich. Geeignete Alkoholsorten sind ganz nach Geschmack Branntwein oder weißer und brauner Rum. In allen Fällen ist mäßiger Konsum ratsam.
Gelungenes Obst in Alkohol
Es gibt zahlreiche Rezepte und ebenso viele Menschen für den Verzehr. Man kann sich seine eigenen Rezepte ausdenken, sich auf eine Obstsorte je Rezept beschränken oder Zubereitungen aus mehreren Früchten erfinden. Nur eins ist immer wichtig: Das verwendete Obst muß gesund und reif sein und sollte nicht zu sehr aromatisiert werden, dadurch könnte der Geschmack beeinträchtigt werden. Obstlikör wie Pflaume in Porto paßt übrigens gut zu Grillfleisch und Braten. Manche Sorten Likör passen gut zu Eis oder Obstschalen und allgemein Nachtisch.
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Veröffentlicht in Gartenküche von Emily am 01 Nov 2012
1 Kommentar
Hallo, ich habe Fruchtlikoer gemacht. Weis jemand, wie die Fruechte die nach Abgiessen der Fluessigkeit weiter verarbeitet werden koennen ? Ich will sie nicht entsorgen, sie sind mir zu wertvoll. Ich währe sehr dankbar fuer Vorschlaege
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