Wie wird der Obstbaumschnitt korrekt durchgeführt?

Es gibt zwei Kategorien von Obstbäumen: Kernobst (Birnen, Äpfel…) und Steinobst (Kirschen, Pfirsiche…). Zwar besitzt jede Kategorie ihre eigenen Entwicklungsmerkmale, der Baumschnitt folgt aber einheitlichen Regeln. In diesem Zusammenhang muß man wissen, welche Äste man bearbeitet, wann geschnitten wird und wie. Wird der Schnitt korrekt ausgeführt, dann werden die Bäume schöne und hervorragend wachsende Früchte tragen.

Einen Obstbaum schneiden bedeutet einzelne Äste entfernen, um dem Baum zu ermöglichen, korrekt Früchte ausbilden und harmonisch wachsen zu können. Der Schnitt muß unter Berücksichtigung der natürlichen Gesetzesmäßigkeiten von Bäumen geschehen und folgt einigen wenigen simplen Regeln. Bevor man sich also an die Arbeit machen kann, muß man wissen, zu welcher Kategorie der zu schneidende Baum gehört. Bei Obstbäumen verläuft die Fruchtbildung nämlich nach den vor genannten Kategorien. Kernobstbäume tragen Früchte an mindestens einjährigen Trieben. Ältere Zweige können also ebenfalls Früchte tragen. Im Gegensatz dazu tragen Steinobstbäume Früchte ausschließlich an Vorjahrestrieben. Anders gesagt: Äste, die bereits Früchte getragen haben, können solche nicht mehr produzieren. Bevor man sich also ans Schneiden macht, muß man genau wissen, welche Äste entfernt werden müssen.

Wie sieht der richtige Obstbaumschnitt aus?

Der Obstbaumschnitt setzt korrektes Werkzeug voraus. Eine Handsäge oder eine Astschere sind genau richtig. Das Arbeitswerkzeug muß scharf und sauber sein. So kann man saubere Schnitte realisieren und vermeidet die Übertragung von Pflanzenkrankheiten. Gegebenenfalls kann man sein Gerät mit Alkohol oder Bleichmittel desinfizieren. Für den Schnitt das Werkzeug stets schräg ansetzen und auf einen glatten Schnitt achten. Die Schnittstelle liegt gegenständig zu den Augen und stets 3 bis 4 mm höher. Zu große Schnittwunden werden mit Wundverschlußmittel eingepinselt. Geeignet sind zum Beispiel Baumwachs und Holzteer.

Welche Äste beim Obstbaumschnitt entfernt werden

Es genügt, einige Grundregeln zu kennen und zu beachten. Vor allem vegetative Triebe und Quirlholz, vertrocknete und beschädigte Äste werden gekappt. Dazu gehören auch stark waagerecht wachsende Triebe, ungünstig stehendes oder den Baum zu viel Licht nehmendes Fruchtholz. Bereits die Entfernung dieser Triebe macht einem die weitere Arbeit leichter. Nicht vergessen darf man, welche Vorteile Licht und Luft dem Baum bringen. Beide müssen im Baum frei zirkulieren und bis in sein Zentrum vordringen können. Licht fördert die Bildung von Blattgrün und regt die Pflanzenaktivität an. Auch gibt es den Früchten Farbe. In der Folge geht es bei dem Fruchtholzschnitt um die Formung des Gehölzes bis auf das Gerüst. Dabei werden alle überschüssigen, fruchttragenden Äste entfernt.

Was nicht entfernt werden darf

Fruchtholz, das nahe von Gerüstästen wächst, wird in der Regel nicht entfernt. Die besten Früchte wachsen an jungen Trieben. Somit ist es also wichtig, alles junge und kräftige Fruchtholz zu erhalten. Dabei ist jedoch darauf zu achten, daß die verbleibenden Zweige sich nicht gegenseitig stören und kreuzen. Eine Grundregel des Obstbaumschnitts ist, keine einjährigen Triebe zu entfernen. Dies würde das Gleichgewicht des Baums stören und die Fruchtbildung verzögern. Wesentlich ist auch, die Form und Größe des Baumes zu erhalten. Konkret sind die Stammhöhe und das Breitenwachstum ausschlaggebende Kriterium. Die richtige Schnittform entspricht etwa einem Rechteck: ein Baum, der breiter ist als hoch.

Weitere wichtige Punkte für korrekten Obstbaumschnitt

Unter anderem muß die Energie des Baums in eine vorgegebene Richtung gelenkt werden. In der Regel zieht der Baum seine Kraft aus der Krone. Es wird dementsprechend angestrebt, diese Kraft nach unten hin zu kanalisieren, also zu lange Triebe nahe der Baumkrone einzukürzen. In diesem Zusammenhang wird auch angestrebt, eine bestimmte Baumreaktion zu katalysieren. Bei seiner Arbeit muß man also stets zielgerichtet vorgehen. So entfernt man Äste, um das Wachstum anzuregen, oder läßt sie in die Länge wachsen, um die Fruchtbildung zu fördern und das Wachstum des Baumes zu bremsen.

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Veröffentlicht in Baumpflege von Emily am 04 Jul 2012

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