Anbautechniken und Tips für schöne Himbeeren

Himbeeren werden im April oder von Juli bis Oktober gepflanzt. Himbeerpflanzen (Rubus idaeus) sind frostbeständig, extrem ausdauernd und überaus einfach anzubauen. Sie passen sich jedem Bodentyp an und fürchten auch die Sonne nicht. Allerdings sind Himbeeren pflegeintensiv. Sie bilden Ausleger, die schnell zu wirrem Gesträuch heranwachsen. Pflanzenschnitt und Rankgitter gehören zu den Geheimnissen einer gesunden Pflanze. Eine schön beschnittene und hochgebundene Himbeerpflanzung hält dauerhaft.

Himbeeren ziehen ist kein schwieriges Unterfangen, wenn man die richtigen Ratschläge erhält. Die Himbeere ist eine in Europa beheimatete Pflanzenart aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Ihr botanischer Name lautet Rubus idaeus.

Die Himbeere – Beschreibung und Herkunft

Die Himbeere ist eine mehrjährige Pflanze, deren wilder Vertreter im Untergehölz und am Waldrand wächst. Durch die Bildung von Ausläufern bildet sie schnell buschige Sträucher, die bis zu 2 Meter hoch wachsen. Die Blüte der Himbeere beginnt im Mai und dauert bis Oktober. Früchte kann man in der Regel im Juni und Juli ernten. Rankende Sorten, wie Lloyd George oder Zeva Herbsternte, können bis in den Oktober hinein Früchte bilden.

Wie Himbeeren angebaut werden

Himbeeren können von Juli bis November durch Saatgut vermehrt werden. Häufiger ist jedoch die Vermehrung durch Teilung. Praktisch ist auch Stecklingsvermehrung möglich. Ins Freie gepflanzt wird am besten im September bzw. Anfang Herbst. Im Handel findet man die Himbeere wurzelnackt oder im Anzuchttopf. Vor dem Einsetzen in die Erde die Wurzelenden beschneiden, um ihnen Kraft zum Anwachsen zu geben. Dann die Wurzeln gut pralinieren. Gegebenenfalls kann man dies mit einem flüssigen Schlamm bestehend aus Dung und Pflanzerde tun. Dadurch wächst die Pflanze besser an. Himbeerpflanzen sind winterhart und resistent gegen Frost. Sie kommen ohne Probleme über den Winter.

Zum Pflanzen von Himbeeren hat man zwei Möglichkeiten: Pflanzrillen mit 10 Zentimeter Abstand oder 40 cm große Pflanzgruben mit einem Abstand von 80 cm zwischen den einzelnen Himbeerstöcken. Bereits beim Einsetzen in die Erde den nötigen Raum für das Spalier vorsehen. Pflanzrillen müssen mindestens 40 cm tief und der Boden muß schön locker sein. Den Boden mit Dung vorbereiten. Auch geröstete Hornspäne kann mit untergearbeitet werden. 60 g Substrat je Pflanzloch genügen. Die Oberfläche des Wurzelballens steht bündig mit dem Boden. Erde gleichmäßig andrücken, dann großzügig gießen. Zu lange Zweige auf 20 cm einkürzen.

Himbeeren vertragen fast alle Bodentypen, lieben aber saure und kalkhaltige Erde ganz besonders. Zu lehmhaltiges Erdreich ist schlecht, es erdrückt die Wurzeln. Ideal ist lockere und humose Erde, die gut wasserdurchlässig ist. Die Versorgung mit Düngemitteln erfolgt in der Regel im Herbst nach dem Beschneiden. Eine zweite Versorgung mit Stickstoffdünger kann im Frühjahr erfolgen, wenn die Pflanze neue Blätter treibt. Ein schattiger oder halbschattiger Standort gefällt der Himbeere am besten. Allerdings produziert sie an sonnigen Standorten mehr Früchte, die darüber hinaus auch noch süßer sind. In diesem Fall ist auf regelmäßiges und ausreichendes Wässern zu achten.

Pflege: Tips für erfolgreiche Himbeerpflanzungen

Himbeeren werden erst durch Pflanzenrückschnitt richtig produktiv. Der Schnitt hängt von der Himbeersorte ab. Zum Beispiel gibt es rankende Himbeeren. Sie tragen von August bis Oktober Früchte an einjährigen Trieben. Die gleiche Triebe tragen im Jahr darauf ein zweites Mal, dann im Juni und Juli. Rankende Himbeeren werden zum ausklingenden Winter zurückgeschnitten. Trockene Triebe, die nach dem Frühjahr Früchte getragen haben, werden auf Bodenebene eingekürzt. Diese Triebe haben bereits zweimal Früchte getragen. Entfernt werden auch alle zu schwachen Austriebe. Damit wird gewährleistet, daß die Pflanze als solche genügend Kraft für das nächste Jahr erhält. Triebe, die nach dem Sommer getragen haben, werden lediglich von ihren vertrockneten Spitzen befreit. Sie treiben so vor dem kommenden Sommer erneut aus. Nicht rankende Himbeeren tragen nur einmal pro Jahr, nämlich im Juni-Juli. Ihr Pflanzenrückschnitt erfolgt im Herbst oder im Frühling. Alles tote Holz, das bereits getragen hat, bis kurz über den Boden zurückschneiden. Ferner alle zu schwachen Triebe entfernen.

Parallel zum Schnitt der Himbeere erfolgt die Aufbindung an ein Spalier. Spaliere sollen vor allem die Pflanzenpflege vereinfachen und die Sonne besser in das Pflanzenzentrum führen. Am bekanntesten ist die Form des Fächerspaliers. Man spannt in 50 cm, 100 cm oder 150 cm Höhe dicke Drähte, an welchen die Himbeerpflanzen in Fächerform festgebunden werden. Weniger bekannt sind Spaliere in V-Form. Dabei werden 60 cm über dem Boden zwei Drahtreihen parallel zueinander gezogen. Sie stehen in einem Abstand von 100 cm zueinander. Die einjährigen Triebe werden in V-Form an die beiden Drähte gebunden. Die noch jungen Triebe im Zentrum bleiben freistehend.

Schutz vor Krankheiten

Himbeerpflanzen können mit Fungizid gegen Botrytis (Grauschimmel) und die Rutenkrankheit geschützt werden. Die Behandlung gegen Pilze kann in Abständen von zwei Wochen durchgeführt werden. Zu Beginn der Blüte ist Schutz vor Insekten möglich. Diese Behandlung richtet sich vor allem gegen den Himbeerkäfer Byturus Urbanus und die Kleine Himbeerblattlaus. Gesunde Himbeerpflanzen sind in der Regel robust und relativ unempfindlich gegen Krankheiten und Insektenbefall. Pflanzenschnitt und Spalieranbindung bringen der Pflanze viel Sonne und lassen sie so stärker werden.

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Veröffentlicht in Beerenfrüchte von Emily am 03 Jun 2012

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