Gurken ziehen
Kultur und Pflege von Gurken
Die Gurke ist eine ursprünglich in Asien beheimatete Gemüsepflanze, die in der Küche für zahlreiche Gerichte roh oder gekocht verwendet wird. Sie hat den Vorteil, wirklich leicht kultivierbar zu sein und verlangt vom Gärtner nur wenig Grundwissen, um ihm eine reiche Ernte zu bescheren. Der erfahrene Gärtner ebenso wie der unerfahrene Gartenfreund werden keinerlei Schwierigkeit bei der Kultur und Pflege dieser Pflanze erfahren. Sie werden lediglich den Pflanzkalender korrekt einhalten und sich das richtige Gartengerät zur Bearbeitung ihrer Kultur anschaffen müssen.
Gurken kultivieren
Die Gurke (Cucumis sativus) ist eine rankende oder kriechende Kulturpflanze und gehört zu der Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae). Die reife Gurke ist ein beliebtes Grüngemüse. Obwohl sie in der Regel direkt im Hausgarten gezogen wird, kann sie ohne weiteres im Topf vorgezogen werden. Das Sortenspektrum bei Gurken ist groß, grundsätzlich wird aber zwischen Salatgurken, Einlege- und Schmorgurken unterschieden. Salatgurken sind bitterfreie, leicht verdauliche, mehr oder weniger lange Schlangengurken, die ihre Beliebtheit auch der Tatsache verdanken, daß sie zumeist äußerst ertragreich sind. Es gibt frühe, kernlose Sorten und solche, die mit Schale verzehrt werden können, kürzere und längere Sorten sowie Züchtungen, die optisch besonders ansehnlich und mild im Geschmack sind. Belcanto und Darina sind Hybridzüchtungen, die besonders robust und unempfindlich gegen Krankheiten sind. Weiße Spangenberg ist eine robuste Freilandgurke mit weißschaligen Früchten, die Zitronengurke eine kleine rundliche, hellgrüne Gurkensorte mit weißem Fruchtfleisch. Immer neue Farben und atypische Formen ziehen viele Gurkenfreunde an.
Anbautechniken für Gurken
Für die Anzucht von Gurken legt man im Frühjahr jeweils 3 bis 4 Samenkörner in 2 cm Tiefe in einen Topf. Das Substrat wird zuvor ordentlich mit Dünger verbessert. Die Saat mit Erde abdecken und regelmäßig gießen. 6 Wochen später können die Jungpflanzen umgesetzt werden. Der Pflanzabstand zwischen den einzelnen Gurkenpflanzen sollte 70 cm betragen. Bei der Direktsaat im Hausgarten darauf achten, daß die Erde korrekt umgegraben und gedüngt ist. Ordentlich mit Nährstoffen versorgtes Erdreich garantiert kräftige und gegen Krankheiten widerstandsfähige Pflanzen. Die warme Mai-Sonne wird den Pflanzen helfen, rasch zu wachsen. Für die Auspflanzung 20 cm tiefe Gruben mit einem Abstand von 100 cm zueinander ausheben und jeweils 3 bis 5 Samenkörner hineinlegen. Mit Erde abdecken, gut andrücken und großzügig angießen. Die Pflänzchen etwa zehn Tage später ausdünnen, die schwächsten Sämlinge auszupfen oder pikieren. Gurkenpflanzen gibt es im Fachhandel unter anderem im Anzuchttopf. Solche Pflanzen werden Saatgut im Freiland entsprechend umgesetzt. Sobald die Gurkenpflanze fünf Blätter trägt, kann sie eingekürzt werden. Der Haupttrieb wird oberhalb des vierten Blatts abgezwickt. Auf diese Weise mit mehreren Trieben verfahren. An jedem Trieb sollten nur vier Gurken bleiben, dies garantiert der Pflanze ein gleichmäßiges Wachstum. Die ersten Früchte sind nach bereits 12 Wochen erntereif. Geerntet wird nach und nach in dem Masse, wie die Gurken pflückreif sind.
Pflanzenpflege und Behandlung von Schadbildern
Zur Pflege von Gurkenpflanzen gehört unter anderem die Anbringung von Stützen. Sie sollen dafür sorgen, daß die Pflanze in die Höhe wächst, sie sollen es ermöglichen, mehr Pflanzen auf weniger Fläche kultivieren zu können und sie sollen den Ernteprozeß vereinfachen. Ein von zwei Pfosten gehaltenes Netz dient den Haftorganen der Gurkenpflanze als Klettergerüst. Die Gurke schätzt Mulchdecken aus Leinstroh, mit denen die Feuchtigkeit in der Erde zurückgehalten wird. Nach der Ernte ist es notwendig, die Pflanzfläche sorgfältig zu säubern und von allen kranken Pflanzen zu befreien, insbesondere um eventuell vorhandene Viren und Parasiten an ihrer Ausbreitung zu hindern. Diese werden vor allem über die Einarbeitung von Kompost eingeschleppt. Regelmäßige Wassergaben sind wichtig. Hierbei ist allerdings darauf zu achten, daß die Gießabstände hinreichend groß sind, damit die Erde dazwischen antrocknen kann. Beim Gießen auch darauf achten, daß die Blätter nicht naß werden. Wie bereits erwähnt, sind Hybriden widerstandsfähiger gegen Krankheiten. Diese können immer auftreten und der Gärtner sollte sie zu erkennen in der Lage sein. Echter Mehltau liegt vor, wenn die Blätter der Gurkenpflanze einen weißlichen Belag aufweisen. Abhilfe kann ein Fungizid auf Schwefelbasis schaffen. Um möglichst großen Erfolg zu erzielen, sollte diese Behandlung so früh wie möglich nach den ersten Anzeichen von Mehltau aufgebracht werden. Gurken, die längerer Zeit feuchtwarmem Klima ausgesetzt sind, bekommen leicht Krautfäule. Die Pflanzen entwickeln an Trieben und Blättern einen weiß-bräunlichen Pilzbelag, die infizierten Blätter werden rasch welk. Herkömmliche Fungizide, wie man sie im Fachhandel findet, können das Problem beheben, sofern sie rechtzeitig zur Anwendung gelangen. Ein häufiges Problem an Gurkenpflanzen sind weiße Fliegen. Daher sollte man in unmittelbare Nähe seiner Kultur Ringelblumen pflanzen, sie wirken auf die Weiße Fliege abwehrend.
Zusätzliche Tips für die Kultur von Gurken
Der Gärtner sollte seine Gurkenpflanzen nicht von oben gießen und grundsätzlich vermeiden, daß die Blattoberfläche naß wird. Übermäßige Feuchtigkeit begünstigt Krankheiten. Ein Tröpfchenbewässerungssystem, das man im Fachhandel finden kann, ist am ehesten geeignet, das Problem zu umgehen. Eine Mulchdecke hemmt das Wachstum von Unkraut auf der Pflanzfläche, die Gurkenpflanzen können infolgedessen ungehindert wachsen. Reife Gurken sollten so schnell wie möglich von der Pflanze abgenommen werden, dies kann der Pflanze als solcher und den an ihr verbleibenden Früchten nur zugute kommen. Die Früchte nicht zu lange reifen lassen. Gurken möglichst früh am Morgen pflücken, sie sind dann bitterfrei.
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Veröffentlicht in Sommergemüse von Emily am 10 Dec 2012
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