Gemüse säen und pikieren
Gemüse säen und pikieren - Die Arbeitsschritte im Detail
Gärtnern ist vielleicht eine natürliche Gabe? Schließlich spricht man doch von dem “grünen Händchen”, daß die einen haben, die anderen nicht… Um Gartenbau wie ein Gärtner oder ein echter Gartenprofi betreiben zu können, geht der Praxis die Theorie voraus. Beginnen Sie mit dem Anbau von Gemüse, um einen hübsch aussehenden Nutzgarten anzulegen. Mit ein wenig Geduld werden Sie nach einigen Monaten ausgezeichnetes Gemüse genießen können.
Bevor man beginnt, Gemüse zu säen, zu pflanzen und zu pikieren, muß man sich das richtige Arbeitsgerät zulegen: Forke, Rechen, Spaten, Kreuzhacke, Pflanzer, Setzgerät und andere für die Gartenarbeit nützliche Utensilien. Gemüse ist nicht gleich Gemüse. Jede Gemüseart wächst anders, es ist somit unabdingbar, die verschiedenen Anbaumethoden zu kennen. Fragen, die einer Antwort bedürfen, gibt es viele, bevor man sich an die eigentliche Pflanzung machen kann. Ist das Saatgut in der Erde, wird es verzogen und pikiert, sobald es eine gewisse Höhe erreicht hat.
Wie wird die Gemüsesaat ein Erfolg?
Um ordentliche Saatbeete zu erhalten, sind bestimmte Schritte zu beachten. Vorab sollte man sich im Fachhandel natürlich korrektes Saatgut beschaffen. Gemüse kann auf dreierlei Weise gepflanzt werden. Am häufigsten praktiziert wird die Aussaat direkt ins Gartenbeet. Diese Methode wird für die Aussaat von Spinat, Karotten, Speiserüben, Feldsalat, Erbsen und Sauerampfer angewandt. Der Boden muß sorgfältig vorbereitet, angekratzt und mit dem Rechen glattgezogen werden. In das vorbereitete Saatbett werden Furchen von wenigen Zentimetern Tiefe gezogen, in diese Reihen kommt dann das Saatgut. Nach der Aussaat werden die Furchen mit Hilfe des Rechens mit einer feinen Schicht Erde verschlossen. Jungpflanzen brauchen Licht, Luft und viel Platz zum Gedeihen. Je nach Art des zu pflanzenden Gemüses sind Pflanzabstände einzuhalten. Bereits bei der Aussaat ist an den nötigen Abstand zwischen den Pflanzen nach ihrer Ausdünnung zu denken. Oft hat ein Garten ein Anzuchtbeet, einen besonders hellen und gut geschützten Standort. Jungpflanzen wachsen dort besonders gut und sind vor Unwetter geschützt. Auf einer kleinen Fläche lassen sich dort eine große Anzahl von Pflanzen aussäen, die später pikiert werden. Im September kann man ein Anzuchtbeet für die Aussaat von Winterzwiebeln nutzen, im Frühjahr für die Produktion von Kopfsalat. Geschützte Aussaat erfolgt in der Regel unter Glas, im Mini-Gewächshaus oder unter Folientunnel.
Etappen vor der Gemüsepflanzung
Der März ist ein idealer Monat für die Freilandpflanzung von Gemüse. Die ersten Arbeiten bestehen in der richtigen Vorbereitung des Bodens. Dabei wird darauf geachtet, daß jeder Beetstreifen maximal einen Meter breit ist. Noch breitere Beete nämlich erschweren einem die Arbeit in seinem Gemüsegarten, außerdem wächst Unkraut auf einem solchen Beet schneller nach. Jeden Streifen mit dem Spaten oder der Forke sorgfältig umgraben. Nützliche Kleinstlebewesen wie Regenwürmer bleiben im Erdreich. Danach den Boden mit Dünger anreichern. Zu sandiger Boden kann mit Weißtorf stabilisiert werden. Zu kompaktes Erdreich wird mit Sodentorf belüftet, damit das Gießwasser leichter eindringen kann. Steine, Unkraut und andere Fremdkörper werden aus der Erde entfernt, die schön krümelig sein muß. Die gesäuberte Erde andrücken und mit dem Rechen glattziehen. Danach kann gesät werden. Bei der eigentlichen Pflanzung unterscheidet man verschiedene Techniken, darunter die Hügelpflanzung, bei der das Beet leicht abschüssig an eine Südmauer gelehnt wird. Dieses Prinzip garantiert dem Saatgut viel Sonne und raschen Wuchs. Schließlich gibt es noch das Verfahren der Reihensaat. Für dieses besonders geläufige Verfahren werden Schnüre in regelmäßigen Abständen über das Beet gespannt und dann Furchen für das Saatgut gezogen. Nach der Aussaat die Furchen mit Erde zudecken, dann großzügig wässern. Dabei darauf achten, daß die Samen nicht ertränkt werden. Die Dibbelsaat schließlich ist die Pflanzung von großen Samen, von denen jeweils 4 bis 5 Körner an die gleiche Stelle des Saatbeets gelegt werden. Die einzelnen Löcher liegen in einem Abstand von etwa 40 cm zueinander und werden wie bei der Reihensaat mit Erde zugedeckt.
Saat verziehen und pikieren – wie geht das?
Zu dicht stehende Saat muß “verzogen”, d. h. ausgedünnt werden, sobald sie etwa 3 cm hoch ist. Gewöhnlich fühlt sie sich in diesem Stadium allmählich beengt. Um regelmäßige Abstände zwischen den einzelnen Pflanzen zu erhalten, werden überflüssige Sämlinge ausgezupft. Pflänzchen von Porree, Feldsalat, Schwarzwurzeln, Radieschen und anderem Gemüsesaatgut werden Fachleuten zufolge in einem Abstand von zwei Fingerdicken gepflanzt. Kerbel, Möhren, Spinat, Sauerampfer, Zwiebeln und andere stehen in 3 Fingerbreit Abstand. Dieser Abstand wird für größeres Gemüse wie Mais und Kopfsalat auf eine Handbreit angehoben. Pikiert werden Sämlinge, die im Anzuchtkasten gesät wurden, um auf breiteren Streifen mehr Platz für die weitere Entwicklung zu erhalten. Diese Beetstreifen werden zuvor gereinigt um mit schnell wirkenden Dünger angereichert. Jungpflänzchen werden mit einem Spaten oder einer Gabel aus der Erde gehoben, überschüssige Erde wird von den Wurzeln abgeklopft. Jede Pflanze und ihre Wurzeln werden um die Hälfte eingekürzt, dann kann sie in regelmäßigen Abständen mit Hilfe eines Pflanzers an ihren neuen Standort eingesetzt werden. Je Pflanze wird ein Loch vorgesehen, das gut verschlossen werden muß, damit sich keine Luftblasen bilden. 4 bis 5 cm neben jeder Gemüsepflanze ein kleines Loch bilden und rund 50 cl Wasser hineingeben. Und nicht vergessen Unkraut in regelmäßigen Abständen zu entfernen, damit das Gemüse richtig wachsen kann.
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Veröffentlicht in Gartenarbeit von Emily am 28 Jul 2011
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