Lagerströmie (Lagerstroemia)
Die Lagerströmie – Ein farbenfroher Strauch
Bei der Lagerströmie, Kreppmyrte bzw. Kräuselmyrte handelt es sich um ein Ziergewächs, das mit einer wirklich herrlichen Sommerblüte auffällt. In der Tat ist dieser laubabwerfende Baum mit seiner Farbpalette schlicht außergewöhnlich. Mit den Jahren wird die Kräuselmyrte immer schöner. Während der Blüte präsentiert sie sich mit einem riesigen Blumenkleid in dezenten und warmen Farben, das sich wochenlang hält und Frische in den Garten bringt.
Die Lagerströmie (Lagerstroemia indica) verdankt ihren Namen dem Amateurbotaniker, Magnus Lagerstroem (1696-1759). Er hatte das Gewächs in Indien entdeckt und seinem Botanikerfreund und Landsmann Karl von Linné zur Identifizierung nach Schweden geschickt. In Asien und insbesondere China wird die Lagerströmie als Zierbaum mit zahlreichen Qualitäten geschätzt, dessen dekorativer Wert sich das ganze Jahr hält. Im Sommer steht seine atemberaubende Schönheit ganz unter dem Zeichen seiner Blüten, im Frühjahr hat das dann in mattem grün erstrahlende sommergrüne Laub die Oberhand. Im Herbst schließlich nimmt das Laub eine rote, gelbe oder orange Färbung an und im Winter zeigt sich die Borke, blau-grau und von glatter Textur.
Die Lagerströmie: eine herrliche Pflanze
Lagerströmien gehören zu der Familie der Weiderichgewächse (Lythraceae). In dieser Pflanzenfamilie sind gut 22 Gattungen und etwa 450 verschiedene Spezies en bekannt, die sich in 3 verschiedene Klassen teilen lassen. Zur ersten gehört die Lagerstroemia indica, die auch Indischer Flieder genannt wird. Die Lagerstroemia speciosa ist eine Zierpflanzen mit großen Blüten, die Lagerstroemia angustifolia (Bang-Lang) schließlich ist für ihre harte, glatte Rinde bekannt, aus der gerne Gewehrkolben hergestellt werden. Der Strauch kann bis zu 5 oder 7 Meter hoch werden, er existiert in Zwergformen und wird normalerweise isoliert oder im Kübel (30 bis 40 cm Durchmesser und Tiefe) gepflanzt.
Diese Pflanze ist unter verschiedenen Namen bekannt: Indischer Flieder, Kreppmyrte, (Chinesische) Kräuselmyrte, St.-Bartholomäus-Baum. Die Blüten sind klein, endständig und stehen traubig oder zymös. Ihre Farbpalette reicht über verschiedene Rosatöne, rot, lila, violett oder sogar weiß. Im Zentrum jeder Blüte steht ein winziger Strauß goldgelber Staubgefäße, die die Pflanze noch leuchtender erscheinen lassen. Die Lagerströmie produziert Kapselfrüchte, die in der Regel klein, rund und dunkel gefärbt sind und mehre geflügelte Samen enthalten. Diese Früchte sind nicht eßbar, sie haben narkotische Wirkung.
Wie wird die Lagerströmie angebaut?
Die schönsten Spezies der Lagerströmie kommen aus tropischen Ländern. Es gibt rund 30 Hybridarten, die auch an unser gemäßigtes Klima angepaßt sind. Adulte Bäume können extreme Temperaturen bis -15? C aushalten, eine bessere Blüte wird aber bei höheren Temperaturen und viel Sonnenlicht erreicht. Diese wirklich außergewöhnliche Pflanze liebt Wärme, ein vollsonniger und möglichst windgeschützter Standort ist nicht zuviel verlangt. Am besten gedeiht die Lagerströmie auf neutralem, vorzugsweise feuchtem Untergrund. Die Pflanze gefällt sich auf lockerem, gut durchlässigem, tiefgründigem Boden ohne Staunässe.
Die Aus- oder Umpflanzung der Lagerströmie hängt von den lokalen klimatischen Bedingungen ab. In Regionen mit mildem Klima wird sie am besten im Herbst, unmittelbar nach dem Laubabwurf, gepflanzt oder umgepflanzt. In Gebieten, wo die Temperaturen tiefer fallen, ist der Frühling die richtige Saison, vor allem wenn es nicht gefriert. Dort kann die Lagerströmie im Topf gehalten werden, in diesem Fall ist sie vor Frost zu schützen. Bei der Pflanzung wird die Wurzel in eine etwa 15 cm dicke Schicht bestehend aus Flachsschäben, Tannennadeln, Hülsen von Kakaobohnen oder halb verrottetem Kompost gesetzt und mit Erde abgedeckt. Die Pflanzgrube muß mindestens dreimal so groß wie der Wurzelballen sein, um diesen komplett in die Erde bringen zu können. Bei mehreren Pflanzen ist ein Abstand von 2 bis 3 Meter zueinander vorzusehen, denn die Lagerströmie gedeiht allein stehend am besten.
Die Lagerströmie pflegen
Im Sommer wird die Lagerströmie reichlich gegossen, nach einem besonders heißen Tag vor allem abends. Alljährlich werden im Februar oder März die Blüten tragenden Triebe kräftig zurückgeschnitten. Übrig bleiben 4 bis 6 Augen, ein Zweig von 8 bis 15 cm Länge. Bei der Reinigung der Pflanze werden die ganz kleinen Zweige und Äste entfernt, damit die Luftzirkulierung besser funktioniert und die Blüte kompakt bleibt. Im Frühjahr ist die Versorgung mit Rosendünger möglich, der möglichst nah am Baumstamm in die Erde eingebracht wird. Aussaat der Lagerströmie ist möglich, der Vermehrung durch Grünstecklinge oder halbverholzte Stecklinge sollte jedoch der Vorzug gegeben werden, um der Erfolgschancen sicher zu sein. Aus Samen gezogene Sträucher blühen erst nach 3 bis 5 Jahren, solche aus Stecklingen blühen bereits nach 2 Jahren.
Die Lagerstroemia ist extrem anfällig für Mehltau, was auf kühl-feuchtes Wetter vor allem im Frühjahr zurückzuführen ist. Die Blätter verformen sich und werden weißlich, können aber mit Schwefel oder Rosenschutzmitteln behandelt werden. Im Sommer kann die Pflanze von Rost befallen werden. Dabei bilden sich orangefarbene Pickel auf den Blättern. In diesem Fall kann ein Breitbandfungizid helfen.
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Veröffentlicht in Bäume und Sträucher von Emily am 25 Jan 2013
1 Kommentar
Da ich im kalten Klima "Obere Donau/Alb" 20 Kreppmyrten ausgepflanzt aber auch mehrere im Kübel habe, kann ich vergleichen und will hier zustimmen. Da unsere Sommer kürzer und deutlich kühler, sonnenärmer als die selbst im Norden der USA sind, erreichzen die Pflanzen im bei uns Freiland nicht die Vegetationszeit von minimal 165 Tagen und verlieren im Vergleich deutlich an Frostfestigkeit. Ich empfehle in klimatisch ungünsrigen Lagen die Haltung im Kübel und einen naturgemäßen (!) Rückschnitt. Zuviele Besitzer schneiden die herrlichen Pflanzen zum Krüppel, weil sie es irgendwo mal gesehen haben: apes see - apes do! Danke für den ersten vernünftigen Artikel zum Thema, den ich im dt-sprachigem Web gefunden habe.
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