Tulpenbaum (Liriodendron)
Der Tulpenbaum - Stattliches Erbe für die Nachfahren
Der Tulpenbaum ist eine Laubaumart aus der botanischen Familie der Magnoliengewächse (Magnoliaceae). Seinen auf Tulpen anspielenden Namen, Liriodendron tulipifera, verdankt er dem tulpenähnlichen Aussehen seiner Blüten. Hierzulande ist dieser außerordentlich rasch wachsende und extrem langlebige, sommergrüne Laubbaum seit dem 18. Jahrhundert bekannt. Der Tulpenbaum ist anspruchslos und pflegeleicht. Um wachsen und gedeihen zu können, will er wirklich nur ein Minimum.
Der im östlichen Nordamerika beheimatete Tulpenbaum erreicht Wuchshöhen zwischen 30 und 60 Meter. Es ist ein wirklich außergewöhnlicher Baum. Er kommt erst nach vielen Jahren erstmals zur Blüte, hat aber eine unglaublich lange Lebensdauer, diese kann sich nämlich über mehrere Jahrhunderte erstrecken. Einen “Liriodendron tulipifera” in seinem Garten pflanzen ist also ein wirklich natürliches Erbe, das man seiner Nachkommenschaft hinterlassen. Erkennbar ist der Baum an seinem stattlichen Wuchs in Kegelform. Die Baumrinde ist weich, die Blüten sind leuchtend goldgelb bis orange. Der Tulpenbaum kann isoliert gepflanzt oder mit Sträuchern und Staudenpflanzen assoziiert werden. Es vergehen etliche Jahre, bevor der Tulpenbaum dann plötzlich erstmals mit dem nahenden Sommer zarte, becherförmige Blüten zutage bringt, die einen unweigerlich an Tulpen denken lassen. Man muß aber weiter abwarten, um den Baum in voller Schönheit bewundern zu können. Nach dem Sommer präsentiert er nämlich eine schlicht großartige Herbstfärbung mit wunderschönen Goldschattierungen.
Wie wird der Tulpenbaum gepflanzt?
Wer einen jungen Tulpenbaum im Gartencenter kauft, sollte ihn mittelgroß und mit gesunden Blättern wählen. Die Kegelform sollte bereits erkennbar sein. Generell werden Tulpenbäume Anfang Herbst, vor den ersten Frostnächten, oder aber im Frühling, wenn nicht mehr mit Frost zu rechnen ist, gepflanzt. Bevor er in den Boden gesetzt wird, ist zu prüfen, ob der gewählte Standort den Erfordernissen des Baums entspricht: Ist der Platz sonnig genug? Ist die Luft zu feucht? Oder ganz im Gegenteil zu trocken? Das Erdreich muß nährstoffreich, frisch und gut durchlässig sein. Kalkhaltiger Boden sollte möglichst vermieden werden. Die Pflanze vorsichtig aus ihrem Behälter entnehmen und die Wurzeln anfeuchten. Dies hilft den in der Regel recht empfindlichen Wurzeln leichter anzuwachsen. Die Pflanzgrube muß derart groß und tief sein, daß die Entwicklung des Wurzelsystems angeregt wird, daß sich die bestehenden Wurzeln besser verzweigen und rasch mit dem Erdboden verwachsen können. Das Pflanzloch mit Erdaushub verschließen, die Erde um den Tulpenbaum gut andrücken und dann großzügig wässern, um die Bildung von Luftblasen, die das Wurzelsystem schädigen würden, zu vermeiden.
Wie wird der Tulpenbaum gepflegt?
Ein eingepflanzter Tulpenbaum benötigt nur sehr wenig Pflege. Der noch junge Baum wird dreimal wöchentlich gewässert, um ein rasches und harmonisches Wachstum zu fördern. Regelmäßige Wasserversorgung ist für den Tulpenbaum wesentlich insofern, als er kühle und frische Erde besonders schätzt. Der Tulpenbaum als solcher ist wohl robust, seine weiche Rinde dagegen ist recht empfindlich und kann bei zu häufigem schlechtem Wetter Schaden nehmen. Infolgedessen sollte man den jungen Baum mit einem Frostvlies schützen, damit er die ersten Nachtfröste und das bevorstehende schlechte Wetter gut übersteht. In der Folge erweist sich diese Maßnahme als unnötig. Der größere Tulpenbaum ist relativ resistent gegen Frost und Kälte. Was Krankheiten angeht, sind Tulpenbäume im allgemeinen recht anfällig für empfindlich für die Verticillium-Welke, eine besonders aggressive Pilzkrankheit, die die Rinde und Zweige des Baums angreift. Bei Befall muß der Tulpenbaum mit geeignetem Fungizid, wie z.B. Kupfersulfat, behandelt werden. Sind die Zweige noch relativ unbeschädigt, wird der Baum im Prinzip bereits nach wenigen sukzessiven Düngergaben seine Vitalität zurückerlangen. Dennoch ist es wichtig, den Pilz bereits bei den ersten Anzeichen von Kontaminierung zu bekämpfen, um den Tulpenbaum vor dem Absterben zu retten. Auf den Blättern des Tulpenbaums kommt es übrigens manchmal zur Ausbildung brauner Flecken. Dabei kann es sich um die Blattfleckenkrankheit handeln. Sie ist der Gesundheit des Baumes abträglich, läßt sich aber ebenfalls mit Kupfersulfatlösung behandeln. Abgesehen von diesen beiden Krankheiten ist der Tulpenbaum aber ein wirklich robuster Baum, der fast fünf Jahrhunderte lang alljährlich zur Blüte gelangt.
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Veröffentlicht in Exotische Bäume von Emily am 07 May 2012
1 Kommentar
Unser Tulpenbaum ist jetzt 17 Jahre alt. Offensichtlich hat unser Tulpenbaum die Blattfleckenkrankheit und ist auch von der Welke betroffen. Behandelt soll diese Krankheit mit Kupfersulfat werden. In welcher Konzentration und zuwelcher Jahreszeit soll behandelt werden und wo bekommt man CuSO4 im Handel? Danke schon jetzt für die Antwort.
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