Bodendeckende Pflanzen

Bodendecker im Garten erfüllen vielfältige Zwecke. Sie stabilisieren den Untergrund und verbessern den Gartenboden, wirken feuchtigkeitsregulierend, füllen Leerräume aus und verhindern Unkrautwuchs. Insgesamt helfen sie, das visuelle Gesamtbild eines Gartens aufwerten. Die Arten- und Sortenvielfalt ist enorm. Die meisten bodendeckenden Pflanzen passen sich recht leicht verschiedenen Milieus an, gedeihen auf trockenem wie feuchtem Boden und verlangen von ihrem Besitzer abgesehen von einigen Vorsichtsmaßnahmen zur Regulierung ihrer Ausbreitung keine größeren Pflegearbeiten.

Es gibt zahlreiche Arten und Sorten niedrig wachsender und bodendeckender Pflanzen. Für welche Pflanzen man sich konkret entscheidet, hängt davon ab, was man mit ihnen bezweckt. Will man den Boden düngen, seine Feuchtigkeit erhalten, Unkrautwuchs verhindern, den Untergrund stabilisieren oder seinen Garten ganz einfach nur verschönern?

Warum bodendeckende Pflanzen kultivieren?

Bodendeckende Pflanzen bieten Schutz des Bodens vor den Folgen schlechten Wetters. Unbebaute, kahle Flächen werden durch Wind und abfließendes Wasser leicht erodiert. Durch Wind, aufschlagende Regentropfen und versickerndes Wasser wird nämlich die für das Pflanzenwachstum wichtige obere Erdschicht fortgeschwemmt. Der Boden wird erosionsanfällig, er wird abgetragen, zersetzt sich und zerfällt. Zur Stabilisierung des Bodens läßt man vorzugsweise Pflanzen wachsen, deren Wurzeln den Boden verdichten und kompaktieren. Um die Verdunstung zu verringern und damit der Austrocknung vorzubeugen, ist eine Pflanzendecke ideal.

Bodendeckende Pflanzen reichern den Boden an, sie produzieren nämlich verschiedene Elemente (Stickstoff, Eisen), die sie dank chemischer Reaktionen und anderer Prozesse an den Boden abgeben. Diese Elemente versorgen sowohl Mikroorganismen als auch die anderen umliegenden Pflanzen. Man kann sie als natürliche Dünger benutzen, indem man sie untergräbt. Ihr Zersetzungsprodukt bildet Humus, der reich an organischen Stoffen ist und einen bevorzugten Lebensraum für Mikroorganismen bildet.

Schließlich und endlich haben bodendeckende Pflanzen dekorativen Charakter. Um Unkraut möglichst wenig Chancen zum Wachsen zu geben, sollte der Boden großflächig mit bodendeckenden Pflanzen bedeckt werden. Zur Begrünung kahler Flächen sind bodendeckende Pflanzen eine gute Alternative zu Rasen. Man kann mit bodendeckenden Pflanzen das optische Gesamtbild des Gartens verbessern, sie lassen sich nämlich geschickt arrangieren. Unterschiedliche Farben und Düfte bringen das ganze Jahr über Abwechslung in den Garten. Kurzum: Bodendeckende Pflanzen sehen schön aus und werten den Garten optisch auf.

Nach welchen Kriterien wählt man Bodendeckerpflanzen?

Bodendeckende Pflanzen haben, wie alle pflanzliche Vegetation, ihre spezifischen Bedürfnisse. Wenn man auch grundsätzlich davon ausgehen kann, daß sich bodendeckende Pflanzen den verschiedenen Breitengraden anpassen, so benötigen sie doch bestimmte Mindestbedingungen, damit sie sich korrekt entwickeln können. Daher wählt man am besten solche Pflanzen, die sich ohne weiteres unter den lokalen Bedingungen entwickeln können. Wirft man sein Auge dennoch auf ein “exotischeres” Gewächs, muß die Umgebung vorbereitet und gegebenenfalls verändert bzw. durch die Versorgung mit Düngern verbessert werden. Manche Arten sind schnellwüchsig und besonders wuchsfreudig – Ohne Kontrolle drohen sie den Garten komplett zuzuwuchern. Bodendeckende Pflanzen dienen in der Regel dazu, den Garten aufzuwerten. Zierpflanzen, die in direkte Konkurrenz mit bodendeckenden Pflanzen treten könnten, und solche Pflanzen, die die Bodendecker in ihrer korrekten Entwicklung behindern würden, sollten vermieden werden.

Welche Sorte letztlich gepflanzt wird, hängt von dem erwarteten Ergebnis ab. Bodendeckende Pflanzen lassen sich im Prinzip in drei große Gruppen einteilen. Die erste Gruppe sind die niedrig wachsenden, höchstens 20 cm Wuchshöhe erreichenden Bodendecker. Sie bilden einen dichten Pflanzenteppich und können später in den Boden eingegraben werden, um als Gründünger zu fungieren. Bodendeckende Pflanzen mittlerer Größe wachsen 20 cm bis 40 cm hoch und verkleiden ohne weiteres niedrige Mauern. Die höher wachsenden bodendeckenden Pflanzen schließlich erreichen bis zu 60 cm Wuchshöhe und können zur Stabilisierung von Böschungen verwendet werden. Abgesehen von der Größe können andere Eigenschaften als Entscheidungshilfe bei der Suche der gewünschten Art dienen, so etwa ihre Robustheit, ihre Blattform oder ihre Blüten. Außerdem muß man bedenken, daß nicht alle bodendeckenden Arten die gleichen Ansprüche an Licht und Sonne stellen.  Es gibt solche, die 6 Stunden und mehr direktes Sonnenlicht täglich benötigen, jene, die mit 3 bis 6 Stunden Sonne täglich im Halbschatten gepflanzt werden können, und wieder andere, die sich mit weniger als 3 Stunden Sonne täglich begnügen und damit schattig stehen können. Während die einen trockenen Boden vorziehen, schätzen die anderen eher feuchtes und gut wasserdurchlässiges Erdreich. Es gibt auch solche Bodendecker, die in besonders feuchtem, deswegen aber nicht nassen und sumpfigen, Milieu gedeihen, und daher nicht außen vor gelassen werden sollten.

Bodendeckende Pflanzen können das ganze Jahr hindurch gepflanzt werden, der Spätsommer bleibt nichtsdestotrotz die ideale Pflanzsaison. Vor allem im ersten Jahr ihrer Pflanzung müssen bodendeckende Pflanzen besonders sorgfältig gewässert werden. Gleiches gilt selbstverständlich bei anhaltender Trockenheit. Zur Pflege der bodendeckenden Pflanzen gehören regelmäßiges Jäten von Unkraut und ab und dann leichter Rückschnitt, um die Bildung neuer Triebe zu fördern. Damit sie sich nicht unkontrolliert vermehren und den Garten zuwuchern, muß man sie in ihrer Wuchsfreudigkeit bremsen und eventuell begrenzen.

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Veröffentlicht in Gartenstauden von Emily am 22 Nov 2012

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