Kalkböden, wie Pflanzen auf kargen Böden wachsen

Boden gilt als kalkhaltig, basisch oder alkalisch, wenn der pH-Wert über 7 liegt. Sein Anteil an Kalziumkarbonat liegt in der Regel zwischen 12 und 30 %. Kalkboden erkennt man an Steinchen und hell-blassen Erdklumpen. Auf solchen Böden wachsen Pflanzen wie Senf, Mohn und Distel ohne Probleme. Solche Zeigerpflanzen sind auch ein Zeichen dafür, daß es sich um basischen Boden handelt. Man kann sagen, daß Kalkboden nährstoffarm ist, obwohl es Pflanzen gibt, die auf ihm zurechtkommen.

Kalkboden ist leicht zu bearbeiten, sofern es nicht regnet. In diesem Fall nämlich wird er matschig und schlammig. Der Grund dafür ist, daß Kalkboden auch einen hohen Lehmanteil aufweist. Trotzdem Kalkböden im allgemeinen auch trocken sind, tolerieren ihn verschiedene Pflanzen und wachsen auf ihm ohne Probleme. In der Regel handelt es sich dabei um Pflanzen aus dem Mittelmeerraum. Damit sie sich ihrer neuen Umgebung zügig anpassen, werden sie möglichst im Herbst gepflanzt. So haben die Wurzeln im Hinblick auf die kalte Jahreszeit Muße, richtig in der Erde zu verwurzeln. Rosen mögen alkalische Böden in der Regel nicht. Dies gilt auch für bestimmte Straucharten, z. B. Flieder, Kolwitzien oder auch Schneeball. Rhododendren und Kamelien dagegen gedeihen nur in saurem Milieu.

Kalkboden verbessern

Verbindet sich Kalk mit anderen im Boden enthaltenen Nährstoffen, bildet er konzentrierte chemische Verbindungen, die für das Wachstum von Pflanzen notwendig sind. Die Wurzeln, die in ständigem Kontakt mit diesen Substanzen stehen, saugen auf, was die Pflanze benötigt. Zuviel Kalk kann sich allerdings abträglich für die Pflanzen erweisen. So können diesen unter Umständen Nährstoffe und Mineralien nicht mehr zur Verfügung stehen. Eisen zum Beispiel spielt eine Rolle im Metabolismus der organischen Pflanzensubstanzen. Eisenmangel kann zu Blattchlorose führen, was sich in einer gelblichen Verfärbung der Blätter äußert. Dies bedeutet, daß die Pflanze nicht mehr in der Lage ist zu wachsen, selbst wenn die Kalkmenge im Winter zunimmt und im Herbst abnimmt, bevor sie dann bis zur nächsten Frostperiode wieder ansteigt. Daher ist es ratsam, kalkfeindliche Pflanzen zu kultivieren, deren Wachstum nicht durch Kalküberschüsse beeinträchtigt wird. Zahlreiche Pflanzen benötigen Eisen, um gedeihen zu können. Daher ist es besser, den Boden mit säurehaltigem Dünger zu verbessern, um ihm zu mehr Gleichgewicht zu verhelfen. Heideboden, Rinderdung und Weißtorf eignen sich hervorragend. Solch Dünger kann den Eisenmangel ausgleichen und versorgt die Pflanzen mit den wichtigsten Nährstoffen. Eine andere Alternative für extrem kalkhaltigen Boden ist, weiße Lupinen oder Klee anzubauen. Von Zeit zu Zeit sollte der Boden flachgründig umgegraben werden, damit die Lehmschicht nicht an der Oberfläche bleibt.

Pflanzen für kalkhaltige Gartenböden

Es gibt viele Ursachen für leidende Pflanzenkulturen auf Kalkboden. So mancher Gartenfreund neigt daher dazu, den Boden zu düngen, damit er saurer wird. Obwohl es doch unzählige Kalk liebende Pflanzen gibt. Dazu gehören unter anderem Steinlorbeer, Buchsbaum, Akazien, Rosmarin, Ahorn, Olivenbaum, Esche, Buche, Wacholder und Mandelbaum. Allerdings tolerieren diese Trockenheit liebenden Pflanzen Frost schlecht. Sie sollten daher nur in Gegenden mit mildem Klima gepflanzt werden. Wenn der Gartenboden eher kalkhaltig ist und man Staudenbeete realisieren möchte, dann sind Schafgarbe, Lavendel, Zistrosen oder auch Kronwicken gerade richtig. Steingartenpflanzen wie Astern und Chrysanthemen schätzen auch basischen Boden. Will man Sträucher in den Garten pflanzen, sollte man sich für Seidelbast oder die Orangenblume entscheiden. Obstbäume, die sich auf kalkhaltigem Boden wohl fühlen, sind die Mandarine, die Zitrone und die Hasel. Ein Gartenzaun läßt sich durch Clematis und Bignonen hervorragend verzieren, auch wenn es sich um alkalisches Erdreich handelt.

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Veröffentlicht in Spezial von Emily am 25 Jan 2013

1 Kommentar

Kommentar : Petermann,Ramona (Gast)

Hallo, wir haben aktuell unsere Gartenerde checken lassen. Der pH-Wert liegt bei 6,9-7,0 und der Nährstoffgehalt ist bei 0,00. Welche verbessernden Maßnahmen schlagen sie vor und welche Pflanzen passen am Besten. Der Garten ist sehr trocken, Kartoffeln und Zuchinis wachsen bisher so ziemlich als einziges und Blumen mickern auch so vor sich hin. Wir haben eine riesige Eiche und Ulme im Garten !!! Auch etliche Kiefern Kann man da von einem Kleingarten überhaupt noch sprechen ?

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